Der Wasserhaushalt der Lausitz ist stark geprägt von der Braunkohleförderung und den damit einhergehenden Grundwasserhebungen. Über 100 Jahre lang stützte das auf diese Weise gewonnene Wasser den Wasserhaushalt der eigentlich von Wasserknappheit geprägten Region und speiste Flüsse, Natur und Industrie. Mit dem Kohleausstiegsgesetz nähert sich diese Zeit ihrem Ende, was bleibt ist die Frage: Wie geht es mit dem Wasserhaushalt weiter?
Dazu wurde im Modul C des ZuWaKo-Projekts ein qualitatives Modell erstellt, in welchem die verschiedenen Handlungsoptionen wie Wasserüberleitungen und Speicherausbau unter verschiedenen Rahmenbedingungen untersucht werden können. In den Entwicklungsprozess waren Akteure aus Ministerien, Bergbausanierung, Umweltschutz und lokalen Arbeitsgruppen sowie Experten aus den Bereichen Landwirtschaft, Transformationsforschung, Klimaforschung, Landnutzung, Marktforschung, Bergbau, Hydrogeologie und Geoökologie eingebunden.
Ende April wurde das Modell im Rahmen eines Online-Workshops mit acht Stakeholdern und Expert*innen mit Hilfe eines Planspiels, dem FuturescapesNavigator, getestet. Die Teilnehmenden spielten zunächst zwei Runden in Teams und anschließend eine Runde im Plenum und erkundeten dabei unterschiedliche Zukunftsszenarien. Besonders geschätzt wurde das Planspiel als Austausch- und Diskussionsgrundlage. Das Modell kann die Zusammenhänge und die anfallenden Entscheidungsaufgaben gut veranschaulichen und dabei die hohe Komplexität des Themas vermitteln. Die Teilnehmenden sehen das Spiel als Chance, den Austausch zwischen Entscheidungsträgern zu verbessern und dabei gleichzeitig einen guten Überblick über die kommenden Herausforderungen zu geben.
