Modul B: Konflikte der Bewässerung

Aktuelle Fragestellungen: Welche Wahrnehmungen in Bezug auf (zukünftige) Wasserknappheit be- und entstehen bei verschiedenen Akteuren der Bewässerung und welchen Einfluss haben diese auf (mögliche) Akteursstrategien? Wie wirken Maßnahmen verschiedener Akteure und Kontextentwicklungen aufeinander?

In der Fallstudie zu Modul B geht es um Konflikte, die durch Veränderungen im Bewässerungsbedarf sowohl in der Stadt als auch auf dem Land entstehen können. Im städtischen Kontext liegt dabei der Fokus auf Konzepten der Wassernutzung von städtischem Grün zur Kühlung und Erholung, sowie zum Umgang mit Starkregenereignissen (Stichworte Hitze, Versiegelung, “Schwammstadt”), im ländlichen Kontext geht es neben der Landschaftspflege vor allem um Ertrags- und Qualitätssicherung landwirtschaftlicher Kulturen sowie um die Sicherung guter Bodenverhältnisse (Stichworte Trockenheit, Dürre, Verdichtung/Erosion, Biodiversität). Übergreifend werden auch die Herkunft des Wassers sowie diesbezügliche Herausforderungen an Infrastrukturen und Ökosysteme mit aufgegriffen.

© Janina Moschner

Basierend auf der heutigen Wahrnehmung des zukünftigen Konfliktpotenzials lokal ansässiger Praxispartner werden mögliche Strategien zum Umgang mit Wasser im Angesicht klimatischer Veränderungen erfasst und in ihrer Wechselwirkung zueinander analysiert. Durch einen interaktiven Einbezug von Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis wird einerseits der Austausch verschiedener Wassernutzer angeregt, andererseits die im für die Fallstudie ausgewählten Landkreis möglichen Handlungsoptionen in ihrer Komplexität sichtbar gemacht. In den bisher durchgeführten Interviews und Workshops zeigt sich, dass bislang kaum eskalierende Konfliktfälle bekannt sind, gleichzeitig das Problembewusstsein über mögliche zukünftige Konkurrenzen hoch ist. Daher fließen neben Interessenkonflikten um die Ressource auch Argumentationslinien der Akteure zur Umsetzung neuer Strategien (Effizienzsteigerung, Brauch- und Regenwassernutzung, lokale Wasserspeicherung, Anpassung der Vegetation sowie Erhalt lokalspezifischer Produkte) in die Analyse mit ein

Aus der ausgewählten Stadt und Landkreis sind beteiligt: Landwirte, Bauernverband, Weingenossenschaften, Behörden und Verwaltung auf Stadt- und Landkreisebene, regionale Wasserversorger, Fernwasserversorgung, Naturschutzorganisationen. Darüber hinaus Wissenschaftler*innen verschiedener Disziplinen (Hydrologie, Klimaforschung, Bewässerung, Sozialwissenschaften).

Welche Kulturen werden betrachtet?

PflanzeNutzungTypische LandschaftBewässerung (Bedarf und Art)
Feldfrüchte wie KartoffelGrundnahrungsmittelAckerHoch bei Trockenheit;
Mobile Ausbringung
Sonderkulturen wie WeinGenussmittel, TourismusHanglagen (Süd)Gering (außer Jungpflanzen);
Dauerhafte Installation
Städtisches GrünErholung, Kühlung, Verbesserung der LuftqualitätDivers: Parks, Gärten, Restflächen, Gebäudedächer und -wändeDivers nach Nutzung / Akteurserwartung;   Ortsspezifisch
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