Modul A: Zielkonflikte in einem Flusseinzugsgebiet

Der Schwerpunkt von Modul A lag auf der Analyse möglicher Ziel- und Handlungskonflikte in einer abstrahierten Region. Im Zentrum stand die Frage, inwiefern das Durchspielen unterschiedlicher Szenarien die Sichtweisen der Teilnehmenden verändern kann. Zu diesem Zweck werden gemeinsam mit Akteuren und Verbänden aus dem Einzugsgebiet Eifel-Rur sowie Maas-Süd Informationen und Daten zu bestehenden sowie potenziellen Konfliktfeldern erhoben. Das Ziel bestand darin, wiederkehrende Muster zu erkennen und diese in ein abstraktes, flexibel anpassbares Planspiel zu überführen. Mithilfe dieses Planspiels sollen künftige Entwicklungen in Einzugsgebieten veranschaulicht und der Austausch sowie die Diskussion zwischen den Beteiligten während des Spielens gefördert werden.

Leitfragen

Im Rahmen der Studie standen folgende Fragen im Vordergrund:

  • Welche typischen Konflikte bestehen aktuell in diesem (Teil-)Einzugsgebiet?
  • Welche Konflikte sind in Zukunft zu erwarten?
  • Wie wirken sich Entscheidungen einzelner Akteure auf das Gesamtsystem aus?
  • In welchem Maße können Indikatoren komplexe Wechselwirkungen sichtbar machen?

Beteiligte AkteurSGRUPPEN

An der Entwicklung und Durchführung des Planspiels waren unter anderem Industrievereine, Wasserverbände, die Landwirtschaftskammer, Forschende, Stadtverwaltungen sowie Naturschutzorganisationen beteiligt. Dank dieser Vielfalt an Perspektiven konnten reale Interessenkonflikte ebenso wie potenzielle Lösungsansätze in die Spielmechanik einfließen und dadurch praxisnahe Szenarien entwickelt werden.

Partizipative Modellierung

Ein zentrales Element des Projekts war die partizipative Modellierung. Dabei wurden neben wissenschaftlichen Daten und dem theoretischen Modell auch das Wissen und die Erfahrungen der beteiligten Akteure aktiv einbezogen. In mehreren Interviews, Workshops und Spielreflexionssitzungen wurde das Planspiel schrittweise weiterentwickelt. Dieser iterative und partizipative Prozess führte zu einem fachlich fundierten und praxisnahen Modell. Die Teilnehmenden wirkten an der Modellstruktur mit, diskutierten Annahmen und trugen dazu bei, dass die Ergebnisse nachvollziehbar sind.

Einblicke

Das Planspiel ermöglicht wertvolle Einblicke in die Dynamik von Entscheidungsprozessen in komplexen Systemen. Es zeigt, wie unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen, welche Konfliktlinien dabei sichtbar werden und welche Lösungsansätze sich im gemeinsamen Austausch entwickeln lassen. Darüber hinaus verdeutlicht es, wie wichtig Transparenz und Verständlichkeit sind, um Akteure mit unterschiedlichen Hintergründen in einen konstruktiven Dialog zu bringen.

Die im Rahmen des Fallbeispiels durchgespielten Szenarien haben deutlich gemacht, dass die Betrachtung von Folgen und Folgenfolgen bestehende Konfliktlinien nicht nur sichtbar macht, sondern auch neue Perspektiven eröffnet. Aus diesen Reflexionen entstanden zusätzliche Modellierungsideen, die das Planspiel weiterentwickelten und seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Kontexte stärkten.

FAZIT

Die Entwicklung des Planspiels hat verdeutlicht, wie komplexe Systeme durch Entscheidungen beeinflusst werden und wie entscheidend es ist, Folgen mitzudenken. Durch die Einbindung verschiedener Akteursgruppen und die Ausrichtung auf Indikatoren ist ein offenes, flexibles Instrument entstanden, das Diskussionen angeregt, Perspektiven erweitert und Handlungsoptionen sichtbar machen kann.

Wir danken allen beteiligten Akteuren und Organisationen für ihre wertvollen Beiträge zur Entwicklung des Planspiels.

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