Auf der 14. Water Research Horizon Conference trafen sich Wasserforschende, Praktikerinnen und politische Entscheidungsträgerinnen in Leipzig (26.-27.09.2024), um sich über zentrale Fragen der Wasserforschung auszutauschen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Wasserforschung in umsetzbare Erkenntnisse überführt werden kann, die der Gesellschaft bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Wasserkrisen helfen. Hannah Kosow stellte die ZuWaKo-Kontextszenarien vor, die einen ersten Überblick über künftige Unsicherheiten von Rahmenentwicklungen und die damit verbundenen Risiken für Konflikte um Wasserressourcen und in Bezug auf die Wassergovernance geben.
Die Diskussionen unter den Teilnehmenden bekräftigten mehrere Annahmen und Erkenntnisse aus dem ZuWaKo-Projekt, wie z. B.:
- Die Unsicherheit über die Zukunft der Wasserwirtschaft in Deutschland ist vielschichtig: Diese Unsicherheit umfasst verschiedene Dimensionen, darunter Datenunsicherheit, Modellunsicherheit, Szenariounsicherheit (Zukunftsoffenheit) und strategische Unsicherheit (wie werden sich verschiedene Akteure verhalten?).
- Zukünftige Wasserkonflikte sind auch Framing-Konflikte: Nicht alle Akteurinnen sind sich darüber einig, ob Konflikte zunehmen werden oder welche Arten von Konflikten entstehen können. Eine Vertreterin des Bundesumweltministeriums stellte beispielsweise die Frage: „Wird der Wettbewerb um Wasserressourcen zur Norm?“
- Ehrgeizige politische Rahmenvorgaben und Regulation können, wenn sie nicht mit einer verstärkten Zusammenarbeit und Koordination innerhalb des Wassersektors einhergehen, die Konflikte im Bereich der Wassergovernance verschärfen.