ZuWaKO AbschlusSVERANSTALTUNG am 13.11.2025 in STuttgart

Wie können wir zukünftige Wasserkonflikte in Deutschland schon heute adressieren? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Abschlussveranstaltung unseres Verbundprojekts „Zukünftige Wasserkonflikte in Deutschland“ (ZuWaKo), die am 13.11.2025 in Stuttgart stattfand. Seit 2022 wird das Projekt als Ladenburger Kolleg von der Daimler und Benz Stiftung gefördert

Der Veranstaltungstag bot intensive Diskussionen, spannende Einblicke und wertvolle Ausblicke. Den Auftakt machten Prof. Julia Arlinghaus, Vorständin der Daimler und Benz Stiftung und Prof. Cordula Kropp, Direktorin von ZIRIUS, mit ihren Grußworten. Gemeinsam mit den Forschungspartnern Forschungszentrum Jülich und der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, Teilnehmenden aus unseren Fallstudien sowie interessierten Gästen aus Wissenschaft und Praxis standen dann zentrale Produkte des Projekts im Fokus:

  • Die Werkstattversion des Futurescapes Navigators, einer Webanwendung zur Exploration möglicher Zukunftsbilder, v.a. für die Zielgruppen Wissenschaft, Verwaltung und Expert*innen aus der Praxis
  • Unsere drei Fallstudien und Planspiele, die typische Wasserkonflikte in Deutschland in ihrer Vielfalt und Komplexität greifbar machen
  • Ein Demo-Spiel für Schulungszwecke

© ZuWaKo

Nach der Vorstellung der Produkte stand die Interaktion, die uns bereits durch das ganze Projekt begleitet hatte, nochmals im Vordergrund: alle Gäste konnten die Planspiele gemeinsam ausprobieren und in verschiedene Rollen rund um Wassernutzung und -governance schlüpfen. Informationen und Zugang zur Webanwendung, Spielen und Begleitmaterialien finden Sie hier: www.zuwako.de/planspiel.

Wir haben sehr wertvolles Feedback bekommen, um unsere Arbeit noch verständlicher und nützlicher zu machen. Herzlichen Dank an alle Beteiligten!

Abbildung 1: „Mein Eindruck vom Spiel in einem Wort…“  (Impressionen aus der Abschlussveranstaltung ZuWaKo)

Abbildung 2: „Wie nützlich und wie verständlich finden Sie das Spiel?“ (1 =nicht verständlich/nützlich bis 7 =sehr verständlich/nützlich) (Bewertungen von n= 27 externen Gästen der Abschlussveranstaltung ZuWaKo)

Am Abend folgte ein öffentliches Programm in der Stadtbibliothek Stuttgart in Kooperation mit dem IZKT der Universität Stuttgart. Unter der großartigen Moderation von Prof. Julia Arlinghaus skizzierten unsere Projektbeirätinnen Prof. Ines Dombrowsky und Prof. Martina Flörke die heutige und zukünftige Wassersituation in Deutschland – und ordneten sie global ein. Anschließend diskutierten wir gemeinsam mit dem engagierten und zahlreichen Publikum drei Thesen, die wir aus dem ZuWaKo-Projekt mitnehmen:

  1. Das Risiko für Wasserkonflikte wird stark von gesellschaftlichen Faktoren geprägt.
    Nicht nur der Klimawandel ist entscheidend. Auch Entwicklungen in Landwirtschaft, Industrie, Raumplanung und Ökosystemmanagement beeinflussen Wasserverfügbarkeit, Nachfrage und Konfliktrisiken.
  2. Wasserkonflikte in Deutschland haben viele Gesichter.
    Heute und künftig begegnen uns a) Fragen der Verfügbarkeit und Verteilung (Ressourcenkonflikte), b) Herausforderungen in Abstimmung und Zusammenarbeit (Governancekonflikte) sowie c) Konflikte darüber, wie Probleme überhaupt verstanden und gerahmt werden (Framingkonflikte).
  3. Technik allein ist nicht ausreichend.
    Neben technischen und naturbasierten Lösungen brauchen wir neue Formen der Planung, Zusammenarbeit und Verständigung. Planspiele können helfen, unterschiedliche Perspektiven zusammenzubringen und den Austausch über Sektoren und Ebenen hinweg zu fördern.

Eine Tonaufzeichnung der Abendveranstaltung ist als Podcast der Stadtbibliothek Stuttgart verfügbar: https://veranstaltungen-stadtbibliothek-stuttgart.de/index.php?zielgruppe=1&zweigstelle=ZB&id=19578

© ZuWaKo

Ein herzlicher Dank an alle Partner, die die Abschlussveranstaltung zu einem gelungenen Tag gemacht haben: Stadtbibliothek Stuttgart, Geno-Haus Stuttgart, IZKT der Universität Stuttgart und die Daimler und Benz Stiftung!

Unser erstes Fazit
Es ist zentral, frühzeitig gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, die Synergien schaffen und unter verschiedenen Zukunftsszenarien tragfähig bleiben. Komplexität und Zielkonflikte lassen sich nicht immer auflösen, aber wir können sie transparent adressieren. Innovative Dialogformate wie Planspiele bieten hierfür großes Potenzial. Wir freuen uns darauf, die Arbeit zu komplexen Konfliktlagen und Zielkonflikten fortzuführen – Themen gibt es inner- und außerhalb des Bereichs Wasser dafür genug.

Ausblick
Bis zum Ende der Projektlaufzeit im April 2026 werden wir noch weiter an der Webanwendung Futurescapes Navigator arbeiten, um u.a. auch eine englische Version zur Verfügung zu stellen. Außerdem arbeiten wir auf Hochtouren an zahlreichen Publikationen, z.B. in der Topical Collection Policy Design Under Uncertainty.

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